Branchen stark unter Druck
Der wirtschaftliche Aufschwung steht momentan unter keinem guten Stern: Lieferschwierigkeiten bei Rohstoffen und kritischen Vorprodukten wie Mikrochips bremsen Unternehmen aus. Es geht vielen KMU aktuell um Stabilisierung und oft auch um einen Richtungswechsel. Hierfür können objektbasierte Finanzierungen die erforderlichen Mittel bereitstellen.

Nach dem Ende der letzten Corona-Welle hofften alle auf Entspannung. Tatsächlich lief die Konjunktur mit dem Sinken der Infektionszahlen zunächst wieder an. Doch die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der Aufschwung bei weitem nicht so stark in Gang kommt, wie erwartet. Hauptgrund hierfür sind Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten. Sie kamen auf, als mit dem Abflauen des pandemischen Geschehens in den Industrieländern die weltweite Nachfrage massiv anzog. Die Lieferketten und der internationale Transport waren auf den neuerlichen Bedarf schlicht nicht vorbereitet. Seitdem stockt der Aufschwung hierzulande – viele Beobachter mussten ihre Konjunkturprognosen nach unten korrigieren. Das DIW Berlin etwa hat seine Vorhersage für 2021 von 3,2 auf 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum abgesenkt.
Keine baldige Entspannung in Sicht
Die deutsche Industrie ist massiv vom Materialmangel betroffen. Nach einer Erhebung des ifo-Instituts steht besonders die Automotive-Branche unter Druck. Hier berichten 97 Prozent der Unternehmen von Problemen. Dicht darauf folgen die Hersteller elektrischer Ausrüstung mit 93 Prozent und der Maschinenbau mit 89 Prozent Betroffenen. Der Automobilbranche schlägt vor allem der Mangel an Halbleitern ins Kontor. Durch die beschleunigte Digitalisierung und die steigende Nachfrage – gerade im asiatischen Raum – kommen die Chiphersteller bei der Produktion nicht mehr hinterher, Transportprobleme verkomplizieren die Lage nicht selten zusätzlich. Bei immer mehr OEMs stehen Bänder still, manche Werke sollen bis zum Jahresende ruhen. Dies wirkt sich in einer Kettenreaktion auch auf das Netzwerk an Zulieferern und Dienstleistern aus: Aufträge gehen zurück, werden ausgesetzt, verzögern sich, es kommt vermehrt zur Stornierung von Bestellungen. Die Prognosen für den Materialmarkt gehen auseinander, lassen jedoch insgesamt kaum auf baldige Entspannung hoffen. Manche Beobachter rechnen mit einem Bestehen der Engpässe bis weit in 2022 hinein.
Riesige Herausforderungen
In dieser Mischung aus gerade erst überstandener Krise, Beschaffungsproblemen und weiter unvorhersehbarem Infektionsgeschehen müssen Familienbetriebe viele Aufgaben zugleich angehen: Das operative Geschäft soll stabilisiert und Rentabilität langfristig sichergestellt werden. Prozesse und Strukturen sind zu überdenken. Zudem gilt es, die Digitalisierung voranzutreiben und neue Angebote zu entwickeln. Nicht wenige Mittelständler müssen zudem Abhängigkeiten von bestimmten Kunden und Branchen abbauen. Viele Betriebe richten auch ihren Einkauf neu aus und planen angesichts der aktuellen Entwicklung eine Erweiterung der Lagerbestände. Hierfür sind finanzielle Mittel erforderlich. Die sind aufgrund der Pandemie häufig allerdings nicht mehr vorhanden oder bei den gewohnten Bankpartnern nur noch schwer zu bekommen. Die Krise hat bei den Eigenkapitalreserven und der Bonität vieler kleiner und mittlerer Unternehmen Spuren hinterlassen. Doch es gibt Finanzierungsansätze, die gerade in dieser Zeit des Umbruchs unterstützen können. Dazu zählt auch die objektbasierte Finanzierung: Modelle wie Sale & Lease Back oder Asset Based Credit zeichnen sich durch Bonitätsunabhängigkeit und zeitnahe Lösungen aus.
Liquide durch den Maschinenpark
Im Rahmen von Sale & Lease Back können produzierende Unternehmen Liquidität durch reine Innenfinanzierung erzeugen. Dazu verkauft etwa ein Familienbetrieb seinen gebrauchten Maschinen-, Anlagen- oder Fuhrpark und least ihn direkt im Anschluss wieder zurück. Dadurch wird Liquidität frei, zum Beispiel für Einkäufe, Lagererweiterungen, Investitionen in neue Angebote und Technologien oder Restrukturierungen. Durch das sofortige Zurückmieten der Objekte verbleiben diese ununterbrochen im Betrieb, der Geschäftsalltag wird nicht beeinflusst. Die Finanzierung greift unabhängig der Bonität einer Firma, zudem können über das Modell häufig stille Reserven gehoben werden. Allerdings müssen die entsprechenden Maschinen dafür werthaltig, gängig und zahlreich sein.
Breite Besicherungsoptionen
Bei einem Asset Based Credit wiederumhandelt es sich um objektbasierte Kredite, die Lösungen für Familienbetriebe aus Bereichen wie Industrie oder Handel und selbst für Start-ups bieten. Charakteristisch für Asset Based Credit: Es können bei dieser Finanzierungsart sowohl Sicherheiten aus dem Anlage- als auch aus dem Umlaufvermögen eingesetzt werden. Diese reichen von Maschinen- und Fuhrparks über Rohstoffe und Warenlager bis hin zu Sachwerten und Immobilien. Genau wie bei Sale & Lease Back, ist auch hier nicht die Unternehmensbonität, sondern die Qualität der entsprechenden Objekte essenziell: Maschinen und Anlagen müssen werthaltig und gängig sein. Bei Rohstoffen oder Fertigwaren sind die Wertbeständigkeit und Zweitmarktfähigkeit ausschlaggebende Kriterien. Die Kredite haben kurz- bis mittelfristige Laufzeiten und eignen sich für unterschiedliche Herausforderungen. Diese beginnen bei der Überbrückung von Flauten, gehen über Auftragsvorfinanzierungen und Investitionen in Technologie oder neue Angebote und reichen bis hin zur Umstrukturierung.
Kurz vorgestellt
Die bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft Maturus Finance wurde 2005 in Hamburg gegründet. Sie bietet Alternativen in der Unternehmensfinanzierung, die mittelständischen Unternehmen bonitätsunabhängig und flexibel zu Liquidität verhelfen. Dafür ist Maturus Finance deutschlandweit und in Österreich im Einsatz. Das Unternehmen unterstützt produzierende Betriebe mit umfangreichem Maschinenpark, aber auch Händler, Dienstleister oder Start-ups mit werthaltigem Waren- oder Rohstofflager. Die detaillierte und zeitnahe Bewertung von gebrauchten Maschinen, Anlagen oder Fahrzeugen sowie von Warenlagern ist das Fundament des Angebots von Maturus Finance. Im Vordergrund steht dabei die Werthaltigkeit und Fungibilität der Anlage-Objekte und die Sekundärmarktfähigkeit der Waren und Rohstoffe.
Die Experten begleiten Sale-&-Lease-Back-Finanzierungen in Höhe von 400.000 Euro bis bis rund 15 Millionen Euro – in Einzelfällen auch höhere. Zudem können Unternehmen mit umfangreichem Waren- und Rohstofflager dieses im Rahmen eines Asset Based Credit als Sicherheit nutzen. Bei diesem Ansatz wird marktgängiges Umlaufvermögen zur Besicherung kurzfristiger Spezialkredite eingesetzt. Auch ein gebrauchter Maschinenpark, eine Grundschuld oder Sachwerte können als Grundlage für ein solches Darlehen herangezogen werden. Die Laufzeiten der Finanzierungen reichen von drei bis zu 18 Monaten. Die Spezialkredite können bei der Ablösung von Verbindlichkeiten, der Vorfinanzierung von Aufträgen, der Überbrückungsfinanzierung und weiteren Anlässen eingesetzt werden.