Versicherung & Vorsorge
Die News September 2020

Corona-Krise und Fachkräftemangel

Nachhaltige Lösungen in der Krise

Neben Unternehmen, die Kurzarbeit anmelden mussten und staatliche Hilfe benötigen, gibt es auch Branchen und Firmen, die die Krise gut überstanden haben oder mit einem blauen Auge davongekommen sind. Für diese Mittelständler bleibt die gleiche Frage wie auch schon vor der Krise relevant: Wie sichere ich mir die Fachkräfte von morgen?

Dr. Henriette Meissner
Lesezeit: ca. 4 Minuten
Andrii Yalanskyi / shutterstock.com

Die Corona-Krise hat die Wirtschaftswelt geschockt: mit Lockdown, Stresstest für die nationalen Gesundheitssysteme, Turbulenzen an den Kapitalmärkten und vielen Herausforderungen mehr. Doch mittlerweile geht es vielerorts in der Wirtschaft wieder weiter. Gerade dort, wo die Krise erfolgreich gemanagt wurde, bleibt der Fachkräftemangel weiter ein entscheidendes Thema und damit verknüpft bleibt auch die Frage nach Anreizen für die Beschäftigten. Es gilt, die guten Arbeitskräfte zu binden und wirksame Anreize für neue Arbeitskräfte zu bieten. Gerade dort, wo es jetzt gut weitergeht, stellt sich auch die Frage: Will ich als Unternehmer den Einsatz meiner Leute in der Krise nicht belohnen? Denn Corona-Helden und -Heldinnen gab und gibt es in vielen Unternehmen.

Betriebsrente deutlicher Mehrwert

In Krisenzeiten wird Sicherheit hochgeschätzt. Dieser Grundsatz gilt auch für die Corona-Krise. Eine Betriebsrente ist da ein sehr gutes Instrument, um den Beschäftigten für ihre Altersvorsorge mehr Sicherheit mit auf den Weg zu geben. Das Thema Altersarmut und Altersvorsorge ist fast täglich präsent in den Medien. Tatsächlich mag in Deutschland die Rente zwar sicher sein, aber im Vergleich zu beispielweise Österreich auf geringem Niveau. Im Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung finden sich für 2019 folgende Zahlbeiträge nach mindestens 35 Versicherungsjahren: 1.362 Euro für Männer und 991 Euro für Frauen. Die Armutsgefährdungsschwelle für Single-Haushalte liegt im gleichen Jahr bei 1.074 Euro. Viele Beschäftigte wissen mittlerweile, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen. Dort kann der Arbeitgeber einen Baustein anbieten, der von den Beschäftigten als deutlicher Mehrwert wahrgenommen wird.

Doppelte Förderung für Investitionen

Da der Staat gerade im Mittelstand die Verbreitung der Betriebsrenten fördern möchte, gibt es seit 2018 eine doppelte Förderung von Betriebsrenten. Zahlt der Arbeitgeber zusätzlich zu Löhnen und Gehältern einen Beitrag in eine Betriebsrente, so kann er dies zum einen als Betriebsausgabenabzug absetzen. Zusätzlich kann er bei den sogenannten Niedrigverdienern, die unter 2.575 Euro pro Monat verdienen, 30 Prozent des Beitrags von der Lohnsteuer direkt gutgeschrieben bekommen. Je nach Anteil der Niedrigverdiener an der Belegschaft – Azubis und Teilzeitkräfte werden auch gefördert – kommen so bis zu 51 Prozent Förderung zustande. Das sind ideale Investitionsbedingungen gerade für den Mittelstand.

Die Stuttgarter Förderquote §100 Die Stuttgarter

Hohe Sicherheit für Betriebsrenten

In Krisenzeiten stellt sich auch die Frage: Wie sicher sind denn die Betriebsrenten? Die einfache Antwort: Es gibt kaum einen anderen Lebensbereich, in dem die Politik so viele Sicherungslinien eingezogen hat. Im Mittelstand ist vor allem die Direktversicherung verbreitet. Die Lebensversicherer, die diese Form der Betriebsrente anbieten, sind gesetzlich stark reguliert und bei einer Schieflage steht der Sicherungsfonds Protektor zur Verfügung.

Einfach in der Abwicklung

Auch wenn Teile der Belegschaft noch im Homeoffice sind: Abwicklung, Unterschrift, Betriebsversammlung und Einzelberatung der Beschäftigten gehen digital. Denn alle Beteiligten sind dafür offener geworden. Unternehmen sollten darauf achten, dass Abwicklung und Verwaltung von Lohnbuchhaltung und Personal digital durchgeführt werden können. Dann macht die Betriebsrente allen Spaß.

Buchtipp

VVW Verlag

(Betriebliche) Altersversorgung in der COVID-19-Pandemie – Leitfaden für die Praxis

Dr. Henriette Meissner, Alexander Schrehardt, Frank Wörner

Die COVID-19-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Altersversorgung und die betriebliche Altersversorgung: Es kommt verstärkt zur Beantragung von Kurzarbeitergeld. Dies hat gegebenenfalls Einfluss auf das verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer. Hier stellt sich die Frage, wie in diesem Zusammenhang Arbeitgeber mit Systemen der betrieblichen Altersversorgung umgehen sollten. Der Leitfaden entstand aus den zahlreichen Fragen, die seit Beginn der Pandemie aufgekommen sind. Ein schneller und praxisnaher Überblick über die relevanten Fragen im Zusammenhang mit Altersversorgung und bAV.

VVW Verlag, 74 Seiten

ISBN: 978-3-96329-322-1

Nachhaltigkeit bleibt Trend

Für die Altersvorsorge ist, neben der Digitalisierung, das Thema Nachhaltigkeit ein weiterer Megatrend. Gerade die Betriebsrente spielt mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien eine bedeutende Rolle. Der Mittelstand ist nachhaltiges Wirtschaften über Generationen hinweg gewöhnt. Auch bestimmen Nachhaltigkeitsfragen immer mehr den Unternehmensalltag. Was ist nachhaltiger und sozialer als eine Betriebsrente für die Beschäftigten? Für viele Familienunternehmen ist es Teil des Selbstverständnisses, Verantwortung zu übernehmen: für die Kundinnen und Kunden, für die eigene Belegschaft und natürlich auch gesellschaftlich. Genau das ist nachhaltiges Wirtschaften und dazu gehört die Betriebsrente.

Und es geht noch mehr Nachhaltigkeit: Wenn die Betriebsrente selbst auch noch „grün“ ist wie zum Beispiel die GrüneRente der Stuttgarter: mit einem Zertifikat für jeden Beschäftigten und einer jährlichen Prüfung der Kapitalanlagen durch unabhängige Experten des Instituts für nachhaltiges ethisches Finanzwesen e.V. (INAF). Dabei zeigt sich in vielen Umfragen, dass grüne Produkte viele Beschäftigte besonders ansprechen. Damit wird diese Form der Betriebsrente noch attraktiver und passt auch noch genau zu mittelständischen Unternehmen.

www.stuttgarter.de/firmenkunden/bav

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