Finanzierung & Kapital
Die News November 2022

Fairness muss der neue Trend sein

Im Leasing auf ehrliche Partnerschaft setzen

Lesen Sie immer das Kleingedruckte in Ihren abgeschlossenen Verträgen? Es kostet Zeit und Nerven, aber es lohnt sich. Auch bei Leasingverträgen sollte das Kleingedruckte aufmerksam gelesen werden, denn sonst können hier und da Überraschungen drohen – keine besonders kundenfreundlichen Überraschungen.

Majk Strika
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Was damit gemeint ist? Schauen wir uns ein Beispiel an: Verweigerung der Verlängerung von Leasingverträgen inklusive Klageandrohung, obwohl die Liefersituation für alle sehr schwierig ist.

Kunden wirkungsvoll unterstützen

Das nicht ganz kundenfreundliche Verhalten mancher Leasinggeber brachte jüngst die Flottenbranche in Aufruhr. Der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM), in dem 600 Flottenbetreiber organisiert sind, äußert sich im Juni 2022 deutlich: „Es gibt offensichtlich ein paar schwarze Schafe unter den Leasinggebern, die trotz Kenntnis einer schwierigen Lage beim Leasingnehmer auf Rückgabe drängen oder sogar juristisch vorgehen. Grund: gestiegene Gebrauchtwagenpreise und hohe Veräußerungsgewinne“, sagte BBM-Vorstandsvorsitzender Marc-Oliver Prinzing in einer Stellungnahme. Der Gegenvorschlag des Verbands: Die im Bundesverband Deutscher Leasingunternehmen (BDL) und im VMF organisierten Fahrzeug-Verleaser sollten eine Selbstverpflichtung abgeben, die Kunden in der aktuell schwierigen Situation zu unterstützen.

Selbstverpflichtung alleine reicht nicht aus

Natürlich muss Fairness gegenüber den Kunden die Basis des Geschäfts sein. Natürlich muss man sich in schwierigen Zeiten in einer ehrlichen Partnerschaft gegenseitig unterstützen. Natürlich kann man nur auf Basis von nachhaltigen Werten langfristig wirtschaften. Wie soll man denn sonst auf lange Sicht Gewinn erzielen? Eine Selbstverpflichtung alleine wird aber nicht ausreichen, auch wenn es der richtige erste Schritt ist. Der gesamte Markt benötigt ein Umdenken in Richtung Flexibilität, sowohl auf Leasingnehmer- als auch auf Leasinggeberseite.

Unternehmen haben es selbst in der Hand

Einerseits werden nun von allen Parteien mehr Flexibilität und Transparenz bei einem Produkt gefordert, das diese „Charaktereigenschaften“ nicht hergibt. Andererseits ist es aber fraglich, dass die niedrige Flexibilität und Transparenz einiger Marktbegleiter nun dazu führt, dass Unternehmen mit erhöhten Kosten im Regen dastehen, während einige Leasinggesellschaften ihren Gewinn maximieren und mit Rekordgewinnen strahlen. Es ist an der Zeit umzudenken. Die Lösung des Problems kann recht einfach sein, denn die Kunden haben es selbst in der Hand: Flottenmanager müssen bei Ausschreibungen nicht nur auf die scheinbar günstigste Rate achten. Vielmehr sollten sie sich für das faire Angebot entscheiden, das hält, was es verspricht. Statt auf eine Selbstverpflichtung zu warten, können Kunden flexible Verträge unterzeichnen, die es bereits gibt.

Vergleich Open- und Closed-End-Leasing Holman

Alternative wählen – Transparenz gewinnen

Offene Leasingverträge („Open-End-Leasing“) bieten beispielsweise nicht nur alles, was der BBM fordert, sondern noch vieles darüber hinaus. Im Gegensatz zu sogenannten geschlossenen Verträgen („Closed-End-Leasing“) bieten sie in vielen Hinsichten große Flexibilität und Transparenz.

Zum Beispiel …

  • … kann die Nutzungsdauer der Verträge unproblematisch verlängert oder verkürzt werden, da sie bei Vertragsabschluss nicht festgelegt werden muss.
  • … muss die Anzahl der gefahrenen Kilometer nicht im Vorhinein festgelegt werden.
  • … kann der offene Leasingvertrag des Fahrzeugs ab drei Monaten jederzeit durch Begleichen der Restschuld aufgelöst werden.
  • … gibt es keine Minderwertabrechnung, da sie den Wertverlust nicht widerspiegelt. Der Kunde kann das Fahrzeug weiterfahren, selbst verkaufen oder den Verkauf uns überlassen. Die Erlöse gehören in jedem Fall ihm.

Open-End-Leasing als flexibler Schlüssel

Kurz vorgestellt, könnte man das offene Finanzierungsmodell so beschreiben: Open-End-Leasing ist ein offenes Leasing mit flexiblen Verträgen. Die Unterschiede zu anderen Leasingverträgen liegen in der deutlich flexibleren Nutzung der Fahrzeuge. Der Leasingnehmer entscheidet alleine, wie lange er das Fahrzeug fahren will und wann es zu einem bestmöglichen Verkaufspreis auf dem Gebrauchtwagenmarkt veräußert werden soll. Denn in der Praxis sind es nicht starre Verträge, die bestimmen, wann ein Fahrzeug zurückgegeben werden kann, sondern konjunkturelle Notwendigkeiten. Die Verkaufserlöse kommen 1:1 dem Leasingnehmer zu. Auch gibt es am Ende der Laufzeit keine Minderwertgutachten, die im klassischen Kilometerleasing überraschend die Total Cost of Ownership erhöhen können. In der Praxis sind die auf dem Markt zu erzielenden Gebrauchtwagenpreise oftmals deutlich höher, als das Gutachten theoretisch vorgibt – und belasten damit den Leasingnehmer finanziell.

Was Unternehmen tun können

Unsere Empfehlung an alle Mittelständler, die ihren Fuhrpark durch die aktuelle Marktsituation navigieren: Nicht abwarten, bis die Leasinggeber eine Selbstverpflichtung ausgearbeitet haben. Keine Verträge unterschreiben, die nachteilig für das eigene Unternehmen sein können und das Kleingedruckte in jedem Fall lesen. Und: Es gibt Alternativen. Verträge, mit denen Flotten strategisch und aktiv in fairer Partnerschaft mit einem Leasinggeber gesteuert werden können.

Kurz vorgestellt

Holman ist ein führendes Dienstleistungsunternehmen der Automobilbranche, das weltweit sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden bedient. Die Geschichte von Holman begann vor fast einem Jahrhundert mit einem einzigen Ford-Händler in New Jersey. Heute ist Holman mit Hauptsitz in Mount Laurel, New Jersey, eines der größten Automobil-Serviceunternehmen in Familienbesitz mit mehr als 6.500 Mitarbeitern in Nordamerika, Großbritannien und Deutschland. Holman in Deutschland, ehemals ARI Fleet Germany, ist seit 2013 und mittlerweile mit über 210 Mitarbeitern hierzulande im Bereich Fuhrparkmanagement und Leasing tätig. Das Unternehmen kam mit der Vision auf den deutschen Markt, das Leasinggeschäft mit dem Open-End-Leasing-Produkt „Flex Lease“ zu revolutionieren. Heute betreut das Unternehmen zahlreiche Kunden im Bereich Leasing und findet dank eines großen Teams aus Experten und starken Partnern individuelle Vertragslösungen, die die Flexibilität beinhalten, die sich Kunden wünschen.

www.holmanfleet.de

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