Gütesiegel Nachhaltigkeit
Digitalisierung, Kundennutzen und Effizienzsteigerung sind die zentralen Aspekte für Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Was allerdings immer stärker in den Fokus gerät, sind die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität. Wenn wir es richtig angehen, ist Nachhaltigkeit kein Kostenfaktor, sondern letztlich eine Investition in ein zukunftsfähiges Unternehmen.

Die Themen Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität werden mit einer Geschwindigkeit vorangetrieben, die viele überrascht. Herangewachsen ist ein neues gesellschaftliches Bewusstsein, das Nachhaltigkeitsaspekte nicht nur honoriert, sondern sie auch qualifiziert einfordert. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nachhaltige Produkte zu entwickeln sowie den Produktionsprozess nachhaltig und CO2-neutral auszurichten. Der immaterielle Mehrwert der Nachhaltigkeit wird immer mehr zu einem modernen Gütemerkmal. Nachhaltigkeit beginnt genau dort, wo Entscheidungen getroffen werden. Bereits bei der Planung gilt es, neben den ökonomischen auch die ökologischen Aspekte im Blick zu haben. Nachhaltigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Umweltschutz, sondern umfasst vielmehr auch Themen wie Menschenrechte, gesellschaftliches Engagement, Kulturwandel oder Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden. Erst die Kombination trägt zum nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg bei.
Strategisch ganzheitlich aufsetzen
Viele Unternehmen erfassen und optimieren bereits ihren CO2-Fußabdruck. Das sind erste Schritte in die richtige Richtung, aber das wird künftig nicht mehr ausreichen. Unternehmen müssen im Blick haben, wo und in welchem Prozess CO2 generiert wird und wann welche Anlage umgestellt werden kann. Eine Fabrik mit hohem Energieverbrauch auf eine CO2-neutrale Produktion umzustellen, ist eine enorme Herausforderung, denn die Investitionen lassen sich nur über Jahre stemmen. Unternehmen brauchen einen Masterplan, der umfassend definiert, mit welchen Maßnahmen was erreicht werden soll. Denn die Investitionen sind so erheblich und der Einfluss auf die Geschäftsmodelle und die Kostenstruktur der Produkte so deutlich, dass es einer strategischen Vorgehensweise bedarf, wie das über Jahre und Jahrzehnte erreicht werden kann. Entscheidungen im Bereich der Supply Chain werden jetzt schon durch den Aspekt der Nachhaltigkeit wesentlich mit beeinflusst. Für den kontinuierlichen Umbau der Lieferstrukturen muss dem Thema allerdings auch die gebührende Priorität eingeräumt werden, um Abläufe in der Supply Chain unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit optimieren zu können.
Konzentration auf die Kernleistung
Im Zuge der Veränderung der Märkte wird auch das Thema Flexibilität immer wichtiger. Nach der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008/2009 haben wir durch die Corona-Pandemie innerhalb weniger Jahre einen weiteren wirtschaftlichen Einbruch erfahren. Entscheider müssen sich jetzt die Frage stellen, was die Kernleistung des Unternehmens ist und was ein „Nice to have“ darstellt beziehungsweise was im Netzwerk mit Partnern abgebildet werden kann. Ich gehe fest davon aus, dass Unternehmen künftig Schwankungen von plus/minus 25 Prozent abfedern müssen. Ganz wesentlich wird dabei sein, die Rohstoff- und Vormaterialverfügbarkeit in Form einer transparenten Prozesskette im Auge zu behalten.
Fazit: Je besser Unternehmen diesbezüglich strategisch aufgestellt sind, desto wirtschaftlich erfolgreicher werden sie durch solche volatilen Zeiten kommen. Ich muss als Entscheider also genau überlegen, wie ich mein Leistungsspektrum strukturiere und was meine Kernleistungen sind. Eine umfassende Transparenz über die gesamte Prozesskette ist hierbei erfolgskritischer Faktor.

Neue Arbeitswelten schaffen
Das Modell der Zusammenarbeit ist derzeit im Wandel und verändert sich radikal. Die Pioniere haben die vergangenen Monate genutzt, die Bürowelten völlig umzukrempeln und neue Arbeitswelten zu kreieren. Und genau hier schließt sich der Kreis: Neue Arbeitswelten denken das Thema Nachhaltigkeit direkt mit. In volatilen Zeiten muss das Management das große Ganze vordenken, damit die Mitarbeitenden im Rahmen dieser Gesamtstrategie agieren können. Die Mitarbeitenden wollen wissen, wie das Unternehmen strategisch aufgestellt ist, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Ziel ist es, diese Strategie auf die verschiedenen Ebenen im Unternehmen herunterzubrechen. Das ist zwar nichts Neues, aber Flexibilität kann erst dann konsequent umgesetzt werden, wenn die Mitarbeitenden in ihren Bereichen entsprechend agieren können. Komplexe Befehlsketten bis hin zum Vorstand sind zu unflexibel. Vielmehr gilt es, vor Ort Entscheidungen im Rahmen der Strategie zu ermöglichen. Mittelständische Unternehmen bieten genau hier großes Potenzial, das sie nutzen sollten.
Hand in Hand
Klar ist: Unternehmen müssen sich angesichts der stetig steigenden Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit neu positionieren, um effektiv und nachhaltig durch die neue, unsichere Welt zu navigieren. Nachhaltigkeit ist nicht mehr wegzudenken. Klar ist auch: Die Digitalisierung der Wertschöpfungsprozesse schafft für alle notwendigen Veränderungen die notwendige Transparenz. Wer sich diesem Trend verschließt, verpasst Innovations- und Wachstumschancen, die unter zunehmendem Konkurrenzdruck später nicht mehr nachholbar sind. Nachhaltiges Handeln und wirtschaftlicher Erfolg gehören nicht bloß zusammen, sie bedingen sich gegenseitig.
Kurz vorgestellt
Die Ingenics AG aus Ulm ist eine internationale Unternehmensberatung für die Transformation und Digitalisierung von Geschäftsmodellen, Produkten und Prozessen. Das Unternehmen ist branchenübergreifender Partner mit Expertise in Strategie-, Prozess- und Organisationsberatung. Mit der Übernahme der in Gräfelfing bei München ansässigen Pixel Group im Jahr 2020 hat die Ingenics AG ihr Portfolio um die Bereiche Software Development und Embedded & Software Engineering ergänzt. Ingenics versteht sich als Experte und Impulsgeber im Bereich der digitalen Transformation und entwickelt innovative Industrie-4.0-fähige Lösungen mit Zukunftspotenzial. Im Fokus steht ein nachhaltiger Ansatz für den Erfolg der Kunden. Das Beratungsunternehmen setzt dabei auf den Ansatz des digitalen Architekten. Dieser verbindet Prozess- und Digitalisierungsexpertise mit umfangreichen Kompetenzen in den Bereichen Produktion, Logistik, Supply Chain und administrativen Prozessen. So gelingt die Vernetzung von Strategie, Prozess, Mensch und Technologie.
Aktuell wird die AG von vier Managing Partnern geführt: Oliver Herkommer, Andreas Hoberg, Andreas Heinzelmann und Manfred Loistl. Seit fast 30 Jahren arbeitet Oliver Herkommer im Familienunternehmen, das sein Vater 1979 gegründet hat. Zudem ist er Dozent der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Neu-Ulm (HNU) und leitet die regionale Donau-Iller-Gruppe des Verbandes Deutscher Ingenieure (VDI). Die Ingenics AG beschäftigt weltweit über 700 Mitarbeitende an 18 Standorten und ist damit in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Neben Deutschland gibt es Niederlassungen in China, Frankreich, Großbritannien, Mexiko, Tschechien und den USA.