Im Zeichen der Nachhaltigkeit
Das nachhaltige Bauen mit Holz wird bei Haas Fertigbau, einem niederbayerischen Familienunternehmen mit Sitz in Falkenberg, großgeschrieben. Das Unternehmen verknüpft traditionelles Handwerk mit einem hohen Grad an industrieller Fertigung. So wird nach eigenen Angaben ein Vorfertigungsniveau erreicht, das auch hohen Qualitätsansprüche erfüllt.

Haas Fertigbau realisiert auch Projekte im Industrie- und Gewerbebau.
„Wir verwenden Holz aus heimischen Hölzern und aus zertifizierter Forstwirtschaft“, sagt Geschäftsführer Xaver A. Haas, wenn man ihn fragt, welchen Stellenwert für ihn das Thema Nachhaltigkeit hat. Er und seine Schwester Katharina, die beide das Familienunternehmen in zweiter Generation führen, legen größten Wert darauf, dass alle Materialien im Kreislauf bleiben. 30 Prozent des verarbeiteten Bauholzes stammt aus dem eigenen Sägewerk im zehn Kilometer entfernten Massing – aber auch Sägeprodukte, die von externen Lieferanten bezogen werden, richten sich nach dem Prinzip der kurzen Wege. „Unseren wertvollen Rohstoff Holz verarbeiten wir an unseren Standorten so, dass das Material zu 100 Prozent genutzt wird. Späne werden zu Pellets verarbeitet, Restholz wird thermisch genutzt – das macht uns seit 50 Jahren unabhängig von Öl und Gas“, unterstreicht Katharina Haas. Und ihr Bruder ergänzt: „Unser Ziel ist es, Standards in der Branche zu setzen und durch einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen und entsprechende Materialwahl zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt beizutragen.“ Zudem ermögliche ein starkes Netzwerk an qualifizierten Partnerunternehmen dem Unternehmen, seinen Kunden ein umfassendes Leistungspaket in verbindlich hoher Qualität über alle Gewerke anzubieten.

Gesund wohnen und arbeiten
Das Familienunternehmen hat die Vorzüge und die Einsatzmöglichkeiten von Holz als Werkstoff frühzeitig erkannt. So werden inzwischen neben Einfamilienhäusern auch Wohnbauprojekte, zukunftsfähige Landwirtschaftsbauten und komplexe Gewerbe- und Industriebauten aus Holz erstellt. „Dem Anspruch, gesund zu wohnen und zu arbeiten, wird Holz wie kein anderer Baustoff gerecht“, hebt der Unternehmer hervor. Holz strahle Wärme aus und schaffe ein gesundes, angenehmes Raumklima, in dem sich auch künftige Generationen noch rundum wohlfühlen können. Jedes Holzhaus des Unternehmens bindet nach Angaben der Geschäftsleitung auf Lebenszeit rund 50 Tonnen CO2 in der Konstruktion. Zudem liege der Endenergiebedarf eines Haas-Effizienzhauses 40 in der Gebäude-Effizienzklasse A+. So sparen die Bewohner zum Beispiel über eine Dauer von 30 Jahren kräftig weiter. „Ist eine Photovoltaikanlage mit fünf kWp Leistung eingebaut, summiert sich dies gegenüber den gesetzlichen Mindestforderungen auf bis zu 125.000 kWh Strom. Beim aktuellen Strommix in Deutschland entspricht dies etwa 38 Tonnen CO2 die dadurch vermieden werden“, sagt Katharina Haas.

Vorfertigung verschafft Zeitvorteil
Zeit ist Geld – Kosten- und Terminsicherheit sind für Bauherren enorm wichtig. Deshalb sollte es im Bauverlauf möglichst keine Störungen geben. Hier spielt die Fertigbauweise gegenüber dem normalen Projektbau laut Katharina Haas ihre Trümpfe aus: „Durch Standardisierung unserer Prozesse und einen hohen Vorfertigungsgrad sind wir besonders effizient, erreichen kurze Projektdurchlaufzeiten.“ Das Familienunternehmen hat deshalb im vergangenen Jahr rund zehn Millionen Euro in Falkenberg, insgesamt 20 Millionen Euro investiert. So sind alle Produkte und Lösungen stets auf dem Stand der Technik und werden – auch in Zusammenarbeit mit Instituten und Partnerfirmen – laufend weiterentwickelt. Kunden des Unternehmens können bald den Fortschritt ihres Bauprojektes in einer App verfolgen und haben durch eine Online-Kundenplattform direkten Zugriff auf alle relevanten Unterlagen oder Kontaktdaten. Auch virtuelle Hauskonfigurationen oder Erkundungstouren mit VR-Brillen sind Entwicklungen, die wir aufmerksam verfolgen“, sagt Xaver A. Haas. Hier schwört der Unternehmer auf das sogenannte Building Information Modeling – kurz BIM – als Grundlage der digitalen Transformation. Die relevanten Bauwerksdaten digital modellieren, kombinieren und mit anderen Baubeteiligten teilen zu können, beschleunige und vereinfache viele Vorgänge.
50 Jahre Haas Fertigbau
In diesem Jahr feiert Haas Fertigbau sein 50-jähriges Bestehen. 1972 gründete Xaver Haas das Familienunternehmen als kleine Zimmerei mit drei Angestellten. Die Kunden stammen damals vorwiegend aus der Landwirtschaft. Offen für Neues zu sein – dieser Grundsatz zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. So gelang dem Unternehmen nur ein Jahr nach der Gründung mit der Einführung des Nagelplattenbinders eine technische Revolution. Diese ermöglichte den Experten erstmals die Realisierung komplexer Dachkonstruktionen. 1977 brachte das Familienunternehmen zudem als eines der ersten Anbieter ein Energiesparhaus auf den Markt. 1984 kam mit dem Industrie- und Gewerbebau ein neues Geschäftsfeld hinzu. Nach 40 Jahren übergibt der Gründer 2013 die Leitung der Firma an seine Kinder Xaver A. Haas und Katharina Haas und Dr. Tanja Haas-Lensing. Der Sohn wird Gesellschafter und technischer Geschäftsführer, Katharina Haas Gesellschafter und kaufmännische Geschäftsführerin sowie Dr. Tanja Haas-Lensing Gesellschafterin und Markenbotschafterin. Ein Highlight der jüngsten Firmengeschichte ist die Inbetriebnahme einer neuen teilautomatisierten Dach- und Deckenproduktionslinie. Im Laufe seines Bestehens hat das Familienunternehmen rund 50.000 Projekte realisiert. Dabei setzen die Fachleute auf höchste Qualität und Gebäudelösungen aus einer Hand. Das Prinzip lautet: effiziente, systemische Planung und ressourcenschonende Vorfertigung von energieeffizienten Gebäudeelementen. Heute umfasst das Gelände am Stammsitz 200.000 Quadratmeter mit rund 750 Mitarbeitenden vor Ort. Im Firmenverbund Deutschland, Österreich und Tschechien sind es insgesamt 1.200 Personen, die zu diesem Firmenerfolg beitragen.