Mit Fördermitteln die Transformation vorantreiben
Die heimische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Rasant steigende Energiekosten, Sorgen um die Versorgungssicherheit oder Materialengpässe sind nur einige der Stichpunkte. Die LfA Förderbank Bayern unterstützt Firmen, die von energiepreisbedingten Liquiditätsschwierigkeiten betroffen sind, daher mit dem neuen Sonderprogramm "Energieliquiditätskredit". Die aktuellen Schwierigkeiten sind gleichzeitig eng mit einer weiteren großen Herausforderung für die Unternehmen verknüpft – der erfolgreichen Transformation in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung.

Das neue Sonderprogramm „Energieliquiditätskredit“ steht gewerblichen bayerischen Unternehmen und freiberuflich Tätigen zu Verfügung, die aufgrund der stark gestiegenen Energiekosten in Liquiditätsschwierigkeiten geraten sind. Der neue Kredit ist mit einer 80-prozentigen Risikoentlastung für die Hausbanken ausgestattet. Die Darlehenshöhe beträgt bis zu zehn Millionen Euro. Antragsberechtigt sind Betriebe, deren Jahresumsatz 500 Millionen Euro nicht übersteigt. Das neue Kreditprogramm soll in wenigen Wochen verfügbar sein, die Antragstellung erfolgt schnell und unbürokratisch über die Hausbanken der Unternehmen. Für viele Unternehmen ist mit dem Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Energiepreissprüngen zudem auch der Druck gestiegen, in Sachen Energieeinsparung und -versorgung zu investieren.
Investitionen zur Energieeinsparung lohnen sich
Ein entscheidender Hebel für die dauerhafte Reduzierung des Energieverbrauchs und damit der Energiekosten – auch über die gegenwärtige Energiekrise hinaus – ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Spezielle Förderdarlehen ermöglichen dies etwa sowohl bei Produktionsanlagen, -prozessen und -maschinen, als auch bei Firmengebäuden. So steht den Unternehmen etwa der Energiekredit zu besonders vorteilhaften Konditionen beim Austausch ihrer Produktionsanlagen zur Verfügung, sofern die finanzierten Anlagen deutlich weniger Energie als die Bestandsmaschinen benötigen. Vereinfacht gesprochen gilt dabei: je höher die Einsparung, desto höher die Förderung. Auf ähnliche Weise hilft die LfA den Unternehmen mit dem „Energiekredit Gebäude“ bei Investitionen in ihre Gebäude, etwa wenn sie mithilfe einer energetischen Sanierung ihren Energiebedarf und damit ihre Energiekosten senken möchten. Der „Energiekredit Gebäude“ ergänzt dabei die Zuschussförderung auf Basis der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Unternehmen können sich so die vorteilhaften Konditionen für lange Laufzeiten und Zinsbindungen sichern und profitieren gleichzeitig von der Zuschussförderung des Bundes.
Selbst erzeugter Strom wird zum Kostenvorteil
Mit dem im Frühjahr eingeführten „Energiekredit Regenerativ“ erleichtert die LfA den Unternehmen darüber hinaus Investitionen zur Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien. Denn mit selbst erzeugtem Strom sind die Betriebe weniger von der Entwicklung der Energiepreise betroffen. Förderfähig sind im Rahmen des Förderprogramms auch Speichersysteme für aus erneuerbaren Energien gewonnenen Strom, Wärme oder Kälte. Ein Betrieb kann mithilfe der Förderung also beispielsweise eine betriebseigene Solaranlage auf seinem Firmengelände installieren und zusätzlich eine Batterielösung finanzieren, um den günstig selbst erzeugten Strom auch möglichst vollständig nutzen zu können. Mit dem „Energiekredit Regenerativ“ werden außerdem Investitionen in Maßnahmen zur Flexibilisierung von Stromnachfrage und -angebot gefördert, beispielsweise betriebliches oder überbetriebliches Lastmanagement, um flexible Lasten für das Stromversorgungssystem nutzbar zu machen. Mit dem Ziel der systemverträglichen Integration von erneuerbaren Energien in das Energiesystem sind darüber hinaus auch Maßnahmen zur Digitalisierung der Energiewende finanzierbar. Gesamtwirtschaftlich betrachtet, leistet die Förderung der erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag dazu, die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren und die Versorgungssicherheit des gesamten Wirtschaftsstandorts zu erhöhen.
Digitalisierung als Schlüsselinstrument
Die digitale Transformation bietet darüber hinaus zahlreiche weitere Lösungsansätze für die Bewältigung der Energieproblematik. Beim klimagerechten Umbau von Energieversorgung, Industrie oder etwa Verkehr spielen digitale Technologien sogar eine Schlüsselrolle. Das gilt im großen Ganzen, aber auch individuell für die Betriebe im Kleinen. Beispielhaft dafür stehen smarte Automationslösungen, mit deren Hilfe die Betriebe den Energieverbrauch ihrer Gebäude und Produktionsanlagen deutlich reduzieren können. Aber nicht nur auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind Digitalisierungsinvestitionen von wesentlicher Bedeutung. Es geht für die Betriebe darüber hinaus auch um den dauerhaften Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Im Mittelpunkt der Digitalisierungs- und Innovationsförderung der LfA steht der „Innovationskredit 4.0“. Mit diesem stark nachgefragtem Förderprogramm können kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups und Freiberufler Innovations- und Digitalisierungsvorhaben zu sehr attraktiven Konditionen finanzieren. Zudem ist der gesamte Finanzierungsbedarf von Unternehmen förderfähig, die beispielsweise aufgrund hoher Forschungs- und Entwicklungskosten als innovativ eingestuft werden. Das stärkt diese wichtigen Innovationstreiber und trägt dazu bei, dass das Angebot an Digitalisierungslösungen größer und besser wird. Durch einen Tilgungszuschuss können die Betriebe bei bestimmten Vorhaben sogar noch zusätzlich Finanzierungskosten sparen.
Risikoübernahmen erleichtern Finanzierung
Die Förderkredite werden über die Hausbanken der Unternehmen beantragt und ausgezahlt. Bei Unternehmen mit wenigen werthaltigen Sicherheiten fällt den Hausbanken eine positive Kreditentscheidung häufig schwer. Hier kann die LfA den Hausbanken mit Haftungsfreistellungen oder Bürgschaften einen Teil des Kreditrisikos abnehmen. So erhalten auch Unternehmen Zugang zu Krediten, bei denen sonst ein Stillstand ihrer Transformationsinvestitionen drohen würde. Für Unternehmen, die infolge des Krieges in der Ukraine in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, wurden – neben der geplanten Einführung des Energieliquiditätskredits – die Bürgschaftsmöglichkeiten der LfA bereits deutlich ausgeweitet.
Umfassende Förderberatung
Bei der Auswahl des passenden Förderangebotes hilft die wettbewerbsneutrale und kostenfreie Förderberatung der LfA. Die bayerischen Unternehmerinnen und Unternehmer können sich direkt an die LfA-Förderexperten wenden. Teil der Förderberatung ist auch die LfA Task Force, die in Krisenfällen Wege aus der finanziellen Schieflage und zum Einsatz von Fördermitteln aufzeigen kann.