Schwierige Zeiten für Konferenzveranstalter
Corona fordert auch den Medienunternehmen einiges ab. Pflaum-Geschäftsführerin Agnes Hey bezieht Stellung zur endgültigen Absage der traditionsreichen Familienunternehmer-Konferenz

Wahrscheinlich geht es Ihnen und mir ähnlich, wenn wir die letzten 6 Monate Revue passieren lassen. Mehr Veränderung, mehr Unsicherheit, mehr Unverbindlichkeit gab es meiner Erinnerung nach nie. Aber was soll’s? Wir sind Unternehmerinnen und Unternehmer, die wir die Aufgabe haben unsere Firmen durch diesen Ozean zu steuern. Jeder Kapitän weiß: Ich kann nicht gegen das Meer arbeiten, ich muss mit ihm arbeiten.
Menschen zögern
Leider betrifft das auch die geplante „15. Familienunternehmer-Konferenz“, die wir für das Jahr 2020 nun endgültig ad acta legen müssen. Als wir im Januar die Übernahme von „Die News“ begannen, sah alles recht rosig aus. Was dann folgte ist gelebte und erlebte Geschichte. Die „Neue Normalität“ trifft alle Veranstalter, die auf Präsenzveranstaltungen setzen. Geschäftliche Verbindlichkeit ist schwer herzustellen. Interessierte Besucher zögern mit dem Kartenkauf und bleiben lieber daheim, als sich mit Abstands- und Hygieneregeln unters zurückhaltende Volk zu mischen. Aus dem selben Grund zögern auch Sponsoren, die ihren Erfolg selbstverständlich an erreichbaren Besucherzahlen messen.
Alternative Konzeption
Nichts desto trotz hatten wir einer alternativen Konzeption mit Digital-Komponente Chancen eingeräumt. Der Konferenz-Erfinder Dr. Theo M. Breitsohl hat sich mächtig ins Zeug gelegt und einen Plan erarbeitet, mit dem die Durchführung möglich erschien. Auch gelang es ihm namhafte Rednerinnen und Redner sowie sehr engagierte Sponsoren ins Boot zu holen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Wohlgesonnenen von ganzem Herzen bedanken. Ihr Engagement für dieses Konferenz-Format ist es, weswegen wir diese Arbeit jeden Tag tun.
Die Realität ist brutal
Die Realität hat uns allerdings schnell eingeholt. In der ersten und wichtigsten Vermarktungsrunde, die sich an Bestandskunden und langjährige Gäste richtete, ist es uns gelungen, exakt ein (1) Ticket für die digitale Übertragung der Konferenz zu verkaufen. Das war hart. Daraus resultierte die traurige Erkenntnis, dass es dieses Jahr offensichtlich keinerlei Nachfrage nach einer Familienunternehmer-Konferenz gibt. Nach einer kurzen Analyse stand für uns fest: Wenn es uns nicht gelingt unsere treuesten Kunden zu begeistern, dann wollen wir auch konsequent sein. Es wäre schade, wenn wir ohne lebhaftes Publikum wären. Dann wollen wir lieber in die Zukunft blicken und all unsere Kraft auf ein hoffentlich besseres Jahr 2021 konzentrieren.
Die Konferenz der Zukunft
14 Mal traf man sich schon in der Stuttgarter Reithalle, speiste, hörte, gewann Erkenntnisse und knüpfte neue Kontakte. Alles im trauten Kreis Gleichgesinnter, denen Bestand und Weiterentwicklung ihrer Familienunternehmen am Herzen liegen. Aber wie das im Leben so ist: Nichts ist so beständig wie der Wandel. Daher werden wir im kommenden Jahr wieder in Stuttgart tagen an einer – so viel sei schon versprochen – gut erreichbaren Stelle mit überaus gutem Service. Auch der Genussanteil soll und wird nicht zu kurz kommen.
Neuer Name
Der bewährte und bekannte Name „Familienunternehmer-Konferenz“ wird in Zukunft flankiert von „Familybizz“. Dieser Zusatz vereint das Anpackende („Biss“), das Geschäftliche („Bizz“) und das Internationale, das in dieser Form nur Familienunternehmer und Familienunternehmerinnen leisten. Zudem wird durch den neuen Markennamen auch die Kommunikation prägnanter. Fast 30 Zeichen Konferenznamenswortmonster sind für jeden Werber eine Herausforderung. Insofern wollen wir auch hier dem nächsten Schritt der Entwicklung Ausdruck verleihen und freuen uns, wenn Sie durch die Inspiration im Rahmen der „Familybizz“ Ihr „Familienbusiness“ weiter voranbringen.
Die Digitalfrage
Wie aber sieht das Konferenzformat der Zukunft aus? Wie fühlt es sich an? Ist die Teilnahme aus der Ferne Teil der neuen Realität im Veranstaltungsgeschäft? Ganz offen: Ich weiss es nicht. Und ich will und ich werde es immer schätzen, wenn Menschen zusammenkommen und gemeinsam eine gute Zeit haben. Tagsüber mit Information und Inspiration, gegen Feierabend mit Netzwerk und Kulinarik. Was ich aber weiss: Ich würde es schätzen, wenn ich die wesentlichen Inhalte mitnehmen kann, wenn ich mal nicht vor Ort sein kann. Sei es, weil ich terminlich verhindert bin oder es aus anderen Gründen nicht an den Veranstaltungsort schaffe. Oder auch, weil mich im Programm nur bestimmte Personen oder Teile interessieren. Digital machts möglich und so ist heute schon sicher, dass die „Familybizz 2021“ einige Digitaloptionen bieten wird.
Ihre Wünsche sind mein Anliegen
Neben der Digitalfrage möchte ich Ihnen heute meine virtuelle Tür öffnen. Wenn Sie sagen „Ich hätte gerne mal drei Lamas im Foyer“, dann schreiben Sie mir an agnes.hey@pflaum.de. Ich möchte Sie bildlich ermuntern mir Ihre Wünsche mitzuteilen. Themen, Redner*Innen, Formate – Seien Sie ruhig kreativ und verrückt. Wir nehmen das sportlich! Ich verspreche Ihnen: Das Konferenz-Team im Pflaum Verlag wird alle Kundenwünsche sammeln, auswerten und diskutieren. Aus dem Strauß Ihrer Inspiration werden wir dann die neue Konferenz 2021 komponieren.
Es grüßt Sie herzlich, Ihre Agnes Hey