Stressmanagement – aber richtig!
Bereits Anfang der 1980er-Jahre gab es in Studien recht eindeutige Hinweise auf einen Anstieg der allgemeinen Stressbelastung. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts Berlin aus 2013 hatten schon zu dieser Zeit vor allem starke Stressbelastungen mit Beeinträchtigungen wie dem Burn-out-Syndrom und Schlafstörungen auffällig zugenommen. Schenkt man den jährlichen Gesundheitsreports der Krankenkassen Glauben, verstärkt sich diese Tendenz von Jahr zu Jahr.

Stressmanagement als Lösung bei chronischem Multi-Tasking.
Der Mensch steckt in einer akuten Stresssituation und der Körper reagiert: Der Herzschlag steigt, die Gallenblase füllt sich, der Magen zieht sich zusammen und die Muskeln spannen sich an. Der Körper reagiert auf psychische Belastungen. Das Erstaunliche aber ist, dass es auch umgekehrt Wechselwirkungen gibt: Die Psyche reagiert auf den Körper, die Haltung macht Stimmung, das Gehen nimmt Einfluss auf die Außenwahrnehmung. Genau diese Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche wird durch den Begriff Embodiment umschrieben. Einerseits werden psychische Zustände in Form körperlicher Ausdrucksformen sichtbar, zum Beispiel Gestik, Mimik und Körperhaltung, aber auch anders herum beeinflussen Körperzustände und im Speziellen Körperhaltungen und -bewegungen unser Denken und Fühlen. Die Datenlage zu dieser Wechselwirkung auf der Basis neurobiologischer Erkenntnisse in Bezug auf psychologische Effekte nimmt rasant zu. Die Binsenweisheit „Mens sana in corpore sano“ bekommt damit einen neuen Stellenwert.
Möglichkeiten zur Stressreduktion
Wenn also bei Themen wie Stressmanagement, Resilienz und psychosomatischen Beschwerdebildern dem Körper eine prominentere Beachtung geschenkt werden muss, stellen sich folgende Fragen: Was kann der Körper selbst organisieren, um positiv auf die psychische Verfassung zu wirken und welche Bedingungen können darin unterstützen? Häufig kommen in der Prävention oder Therapie von stressbedingten Erkrankungen nur einzelne Bausteine zur Anwendung. Dabei ist der Mensch in seiner Komplexität auf vielen Kanälen ansprechbar und heilbar und vor allem auch in der Lage – sofern er entsprechend informiert wird – selbst zu handeln. Nur durch ein breit gefächertes Angebot an verschiedenen physisch-psychischen Strategien und entsprechendem Effektwissen hat das ganz individuell gestaltete Körper-Seele-Konstrukt die Möglichkeit, neue Wege zu finden, um wieder in Kontakt zueinander und mit der Umwelt zu kommen. Aus diesem Grund bietet die Gesundheitsakademie e.V. des Instituts für Sport und Rehabilitation in Kooperation mit der Gesellschaft für Vitalökonomie von der Zentralen Prüfstelle für Prävention zertifizierte „Stressmanagement-Seminare“ auch für Führungskräfte an. Innerhalb dieser Seminare ist der zentrale Ansatz: Wie kann der Mensch eigenständig Prozesse regulieren, um sich von externen Hilfen unabhängig zu machen? Im Seminar werden vier wesentliche Strategien praktisch umgesetzt: