IT & Digitalisierung
Die News März 2023

Unternehmen setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit

Gesetzliche Vorgaben treiben Veränderung voran

Nachhaltigkeit gewinnt für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) immer mehr an Bedeutung. Treiber für nachhaltiges Handeln sind dabei sowohl die Gesetzgebung als auch Vorgaben durch Auftraggeberinnen und Auftraggeber. Digitale Lösungen helfen, die entsprechenden Ziele umzusetzen.

Jessica Herfel
Lesezeit: ca. 4 Minuten
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Für 43 Prozent der KMU ist das Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Monaten wichtiger geworden. Das ergab eine Online-Befragung des IT-Dienstleisters Datev. Für knapp jedes vierte (23 Prozent) KMU nimmt die eigene Nachhaltigkeit bereits einen hohen oder sehr hohen Stellenwert ein. Für die Erreichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele setzen die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer vor allem auf die Digitalisierung ihrer bisher papierbasierten Prozesse.

Ökologische Nachhaltigkeit steht im Fokus

KMU treiben Nachhaltigkeitsprojekte vor allem voran, weil sie die Dringlichkeit erkannt haben: Den Befragten ist deshalb besonders wichtig, weniger Ressourcen wie Papier und Strom zu verbrauchen (64 Prozent), erneuerbare Energien zu nutzen (53 Prozent) und ihre CO2-Emissionen zu verringern (48 Prozent). Aber auch externe Faktoren wirken als Beschleuniger. So nehmen mittlerweile 41 Prozent der KMU gestiegene Anforderungen durch Kundinnen und Kunden sowie Lieferantinnen und Lieferanten wahr. Auch bei der Akquise von Aufträgen spielt die Nachhaltigkeit deshalb für jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) eine wichtige Rolle. Voraussichtlich wird die Dringlichkeit aufgrund des seit Januar geltenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) weiter zunehmen.

Nachholbedarf bei Berichterstattung

Die Gesetzgebung zum Thema Nachhaltigkeit wird einen zunehmend höheren Stellenwert einnehmen – das denkt fast jeder zweite an der Befragung Teilnehmende (47 Prozent). Aus diesem Grund ist es auch für jedes zweite KMU wichtig oder sogar sehr wichtig, entsprechende Fördermittel und Zertifikate zu erhalten. Bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung müssen die Unternehmen jedoch noch nachbessern, denn bisher hat diese nur für 29 Prozent eine hohe bis sehr hohe Relevanz. Gleichzeitig gibt nur ein Viertel der Befragten an, sich mit dem Thema auszukennen.

Diese Wissenslücke kann negative Auswirkungen haben: „Auch KMU könnten unter bestimmten Voraussetzungen bereits für das Berichtsjahr 2026 gesetzlich dazu verpflichtet sein, jährlich Informationen über ihre ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zu dokumentieren und zu veröffentlichen“, sagt Prof. Dr. Peter Krug, Chief Markets Officer und stellvertretender Datev-Vorstandsvorsitzender. Hintergrund sei die neue EU-Richtlinie zur Unternehmensnachhaltigkeitsberichterstattung. Doch selbst wenn KMU nicht direkt von der neuen Berichterstattungspflicht betroffen seien, so seien sie es zumindest mittelbar, wenn sie in die Lieferketten berichtspflichtiger Unternehmen eingebunden seien. „Deshalb sollten sich mittelständische Unternehmen schon jetzt intensiv mit den verschärften und teilweise sehr komplexen Nachhaltigkeitsanforderungen der CSRD auseinandersetzen”, unterstreicht Dr. Peter Krug. „KMU können sich im ersten Schritt auch an ihre jeweilige Steuerberatung wenden. Denn einige Kanzleien bieten neben klassischen steuerlichen Dienstleistungen zusätzlich die Prüfung von Nachhaltigkeitsaktivitäten, Nachhaltigkeitschecks und die Beratung zu steuerlichen Begünstigungen umweltbezogener Maßnahmen an.“

Prozesse digitalisieren

Zur Realisierung der eigenen Nachhaltigkeitsziele setzen KMU vor allem auf die Digitalisierung. So sagen 64 Prozent der Unternehmen, dass die Digitalisierung entscheidend für die eigene Nachhaltigkeit sei. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) möchte die Digitalisierung daher beschleunigen, indem zum Beispiel bisher papierbasierte Prozesse digitalisiert (davon 69 Prozent) oder Cloud-Lösungen eingesetzt werden und auf eigene Hardware verzichtet wird (davon 44 Prozent).

Wie weit die Digitalisierung dieser Prozesse bereits fortgeschritten ist, verdeutlicht die Anzahl der Unternehmen, die den digitalen Belegaustausch in der Datev-Cloud nutzen. Im November 2022 wurde hier die Millionenmarke überschritten. Auch die Anzahl der im Rechenzentrum des Softwarehauses gespeicherten Belegdokumente hat mit drei Milliarden einen neuen Höchststand erreicht. Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile des digitalen Belegaustauschs und so sind die aktuellen Zahlen lediglich Meilensteile auf dem Weg zu weiterem Wachstum. Jeden Monat kommen im Schnitt weitere 15.000 Unternehmen und rund 60 Millionen Belege dazu, die im Idealfall noch nie als Papierbeleg vorlagen.

Dank Digitalisierung lässt sich für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Maksym Yemelyanov / stock.adobe.com

Aufsetzend auf den digitalen Belegaustausch mit der Steuerberatungskanzlei können Unternehmen mit weiteren Cloud-basierten Modulen des Anwendungspakets „Unternehmen online“ ihre eigenen Prozesse und die in Kooperation mit Steuerberatungskanzleien und weiteren Partnern optimieren. Die Bandbreite reicht vom Zahlen direkt vom digitalen Belegbild über das Führen eines mit den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD) konformen Kassenbuchs bis hin zur Kontrolle der Geschäftskonten durch komfortablen Abgleich der elektronischen Kontoauszüge mit den digitalisierten Rechnungsbelegen. Das Nürnberger Softwarehaus erweitert den Funktionsumfang seines Angebots ständig, darunter Cloud-Lösungen zur Freigabe digitaler Belege sowie für den Überblick über die Liquidität des Unternehmens.

Von insgesamt einer Million „Belege online“-Nutzern verwenden bereits 400.000 aktiv diese Funktionen und damit die Vorteile elektronisch unterstützter Prozesse, die über den reinen Belegaustausch hinausgehen. Die Tendenz ist dabei ebenfalls stark steigend.

CO2 aktiv einsparen

Cloud-Lösungen wie „Belege online“ und „Unternehmen online“ helfen dabei, CO2 aktiv einzusparen und leisten dadurch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Zudem kann durch die Nutzung von Cloud-Services über das Datev-Rechenzentrum der Stromverbrauch gesenkt werden, da ein zentrales Rechenzentrum effizienter arbeitet als viele einzelne Server in Unternehmen und Kanzleien. Letzteres gilt auch für den Schutz und die Sicherheit der Daten. Nachhaltiges Handeln wird für KMU auch in Zukunft immer wichtiger werden. Aus diesem Grund sind digitale Lösungen gefragt, die bei der Umsetzung der entsprechenden Nachhaltigkeitsziele unterstützen.

www.datev.de

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