Wir gratulieren der Messe Stuttgart zum 80. Geburtstag!
Am 28. Mai 2020 wurde die Messe Stuttgart 80 Jahre jung. Während der Corona-Pandemie verbieten sich natürlich größere Feierlichkeiten. Trotzdem kann man ein solches Ereignis nicht unbeachtet verstreichen lassen. Denn: Die Messe Stuttgart hat Einiges vorzuweisen – und blickt, trotz der aktuell schwierigen Lage, mutig in die Zukunft.

Das Jahr 2020 hatte das Potenzial, ein neuer Meilenstein in der Geschichte der Messe zu werden. Mit rund 200 Millionen Euro Umsatz in der Konzerngruppe wäre es das erfolgreichste Geschäftsjahr überhaupt geworden. Wäre, muss man leider sagen. Denn die Corona-Pandemie brachte auch hier den kompletten Stillstand mit sich. Stefan Lohnert, Mitglied in der Geschäftsführung der Messe, bringt es auf den Punkt: „Wir wissen, Stand heute, nicht, mit welchen Auflagen und wann wir wieder Veranstaltungen durchführen dürfen, aber wir hoffen sehr, dass dies in diesem Herbst noch der Fall sein wird.“
Seit 1. April hat die Messe Stuttgart Kurzarbeit angemeldet. Die geplanten Neuinvestitionen auf dem Messegelände mussten zunächst einmal auf Eis gelegt werden. Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, ergänzt: „Aber: Entmutigt ist niemand. Die Mitarbeiter arbeiten so weit möglich im Homeoffice und alle engagieren sich bereits intensiv für den Neubeginn.“
„Mitarbeiter und Geschäftsführung können nur im Homeoffice feiern. Aber wir dürfen uns durchaus zu dem gratulieren, was in dieser langen Zeit geleistet wurde und wofür die Messe Stuttgart heute steht.“
Stefan Lohnert

Die Landesmesse Stuttgart ist ein Schaufenster der Wirtschaftskraft Baden-Württembergs. Längst hat sie sich zudem zu einer Innovationsplattform für neue Entwicklungen aus aller Welt gemausert. „Gerade jetzt, für das Wiederanlaufen der Wirtschaft, werden die für viele Branchen geschaffenen erfolgreichen Messe-Plattformen besonders wertvoll sein“, betont Roland Bleinroth von der Geschäftsführung.
„Die Stadt Leinfelden-Echterdingen, die uns heute Heimat ist, hat sich zwischenzeitlich sogar in ‚Messestadt‘ umbenannt. Ein schöneres Zeichen der Identifikation mit unserem gemeinsamen Tun kann es kaum geben.“
Roland Bleinroth
Nachhaltig den Erfolg im Blick
Die Messe Stuttgart war und ist ein Trendsetter. Sie bildet die Marktentwicklungen ab, bringt Angebot und Nachfrage zusammen. Wichtig ist den Messemachern aber nicht nur das Geschäft von heute, sondern auch die Welt von morgen. Umweltfragen und Klimaneutralität bewegen die Messe seit jeher. Auf ihren Dächern sind Solarzellen installiert und das preisgekrönte Schichtlüftungssystem sorgt für Energieersparnis bei enormem Komfort. Aussteller und Besucher können ihre Elektroautos – und seit Kurzem auch ihre E-Bikes – an Stromtankstellen auf dem Messegelände kostenlos aufladen. In ihrem Nachhaltigkeitskonzept hat die Messe Stuttgart viele weitere Maßnahmen aufgelistet. Vor diesem Hintergrund befindet sie sich heute erfolgreich auf dem Weg zu einer komplett CO2-freien Messegesellschaft. „Wir sehen uns in der besonderen Verantwortung, eine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit im Messe- und Kongresswesen einzunehmen. Auch mit Blick auf zukünftige Generationen“, so Lohnert. Innovationsgeist trifft Verantwortungsgeist: Genauso kennt man das von den Machern aus Baden-Württemberg.
Einblicke in eine Geschichte mit Potenzial
Mit einem förmlichen Verwaltungsakt des Gemeinderats wird, mitten im Zweiten Weltkrieg, aus der „Stuttgarter Handelshof AG, Ausstellungs- und Tagungsstelle“ die Stuttgarter Ausstellungs GmbH. Später wird die Gesellschaft dann in Stuttgarter Messe- und Kongressgesellschaft mbH umbenannt.
Während des Krieges gibt es auf dem Killesberg nur wenige kleinere Ausstellungen, bevor das Gelände für die ehemalige Reichsgartenschau durch einen Bombenangriff zerstört wird.
Es folgt der Wiederaufbau. Auf dem Killesberg werden die großen Hallen zur Deutschen Gartenschau errichtet: ein Großereignis nach dem Krieg und erstes Highlight der 50er-Jahre, in denen der Messebetrieb erst so richtig durchstartet.
In den Folgejahren finden die ersten großen Ausstellungen statt. Zu den Veranstaltungshighlights dieser Dekade gehören neben der Deutschen Gartenschau auch Box- und Leichtathletik-Länderkämpfe sowie der Auftritt des Rock-’n‘-Roll-Königs Bill Haley im Jahr 1958.
In den 60er-Jahren geht die Deutsche Funkausstellung zwei Mal auf dem Messegelände an den Start. Es etabliert sich die Motor-Sport-Freizeit, die Vorläufermesse der heutigen „CMT“. Auch die Rollladenfachmesse „R“, heute als Weltleitmesse für Rollladen, Türen/Tore und Sonnenschutz R+T bekannt, datiert auf diese Zeit zurück.
Ab den 70ern finden regelmäßig die Messen CMT und die Medizin statt. In diesem Jahrzehnt wird auch die „Interbad“ zum ersten Mal in Stuttgart veranstaltet. Die Messen Elektro-Hobby und Modell Süd, heute Teil des Messeherbstes, etablieren sich ebenfalls.
Premium-Fachmessen wie die Messen AMB und Vision sind seit den 80er-Jahren ein fester Bestandteil des Portfolios der Messe Stuttgart. Erstmals findet nun auch die Bildungsmesse „didacta“ statt.
Die digitale Welt nimmt in den 90er-Jahren an Fahrt auf: Es kommen wichtige Veranstaltungen dazu, wie das Event „digital & online 1. Kongress + Fachausstellung für interaktive Multimediaanwendungen“, der Multimedia-Market & Kongress und die Veranstaltung „Microengineering 1. Ausstellung und Kongress für Mikrosysteme und Präzisionstechnik“. In dieser Dekade finden auch die ersten Veranstaltungen in Dresden und Leipzig statt.

Der Killesberg ist zu klein geworden und von der Verkehrslogistik und Infrastruktur her für internationale Messen nicht geeignet. Bei der Standortsuche wird man auf den Fildern, nahe des Flughafens Stuttgart, fündig. Zu Beginn gibt es größere Widerstände, bis die „Neue Messe Stuttgart“ alle Hürden meisterte. Im Anschluss entwickelt sich zwischen der Messe und den Fildergemeinden jedoch eine harmonische, respektvolle Nachbarschaft.

Im Oktober 2007 erfolgt mit einem Festakt die feierliche Eröffnung der Messe Stuttgart auf dem neuen Gelände. Die Ausstellungsfläche ist nun mit 105.200 Quadratmetern etwa doppelt so groß und gerade bei den Flaggschiff-Messen schnell komplett ausgebucht.
2009 werden ausländische Tochtergesellschaften wie die „Messe Stuttgart Ares“ in der Türkei gegründet. Im Zukunftsmarkt China kommt 2011 ein Joint Venture mit der Betreibergesellschaft der Messe Nanjing hinzu. Seit August 2013 gibt es darüber hinaus eine Tochtergesellschaft in den USA, die mit Messen zum Thema Nachhaltigkeit an den Start ging.
Die Messe Stuttgart stößt, alle Erwartungen noch übertreffend, an ihrem neuen Standort bald wieder an ihre Kapazitätsgrenzen, weshalb der Bau einer zehnten Messehalle forciert wird. Diese wird im Januar 2018 pünktlich zur CMT eröffnet. Mit ihr wächst die Ausstellungsfläche der Messe Stuttgart auf aktuell 120.000 Quadratmeter.
Derzeit finden rund um die Messe Stuttgart erneut wichtige Bauarbeiten statt. Aktuelle Bauarbeiten betreffen das Bahnprojekt S21 und die Verlängerung der U6 zur Messe (SSB).