Familienunternehmen hebt Abfall-Schätze

Scholz verwertet großtechnisch Elektronikschrott
Elektro- und Elektronikschrott enthält wertvolle Rohstoffe.
Das Aufbereitungszentrum Nürnberg ist bis heute einer der größten Recyclingstandorte in
Bayern. Im Fokus der Aufbereitung standen bisher die mineralischen Abfälle sowie
Altholzarten unterschiedlicher Qualität. Seit Ende 2011 ist nun ein weiteres wichtiges
Standbein dazu gekommen, die Aufbereitung von Elektro- und Elektronikschrott durch das
Unternehmen Scholz E-Recycling Nürnberg GmbH (Scholz ERN). Die familiengeführte Scholz AG aus Essingen bei Aalen hält ebenso 50 Prozent an ERN wie die Abson Abfallsortierung Nürnberg GmbH. Geschäftsführer des noch jungen Elektronikschrottunternehmens sind Axel Müller und Johannes Gritz.
Das Aufbereitungszentrum vereint unter seinem Dach neben Scholz
ERN zahlreiche andere Unternehmen wie die Durmin Entsorgung und Logistik GmbH, das
Holz Kontor Nürnberg GmbH, die waste.one Aufbereitung und Verwertung
GmbH, die Seron Altpapierentsorgung sowie das Unternehmen Hoffmann Entsorgung und
Dienstleistung GmbH. Das Kompetenzteam des Aufbereitungszentrums hat mit großem Engagement eine Elektronikschrottverwertungsanlage errichtet. Die für die Geräte der Sammelgruppen 1,3 und 5 konzipierte Anlage soll in den nächsten Jahren bis zu 50.000 Tonnen pro Jahr verarbeiten.
Synergien am Standort nutzen
Heute werden bereits etwa 1.500 Tonnen monatlich verarbeitet. Von Kleingeräten wie
Handys und Bügeleisen bis zu den Bildschirmen und Kühlgeräten kann praktisch alles
verwertet werden. Nach der Eingangsverwiegung und Sortierung werden alle Geräte auf
Schad- und Störstoffe kontrolliert. Anschließend erfolgt die Schadstoffentfrachtung, sofern
dies erforderlich ist. Die Zwischenlagerung und der nachgeschaltete Transport unterliegen
ebenso wie die Verwertung und Beseitigung den abfallrechtlichen Vorschriften und damit
einer strengen internen Kontrolle. In teils automatischer Technik (Zerkleinerung, Siebung,
Magnetscheidung) und manueller Sortierung werden Geräte aus dem
gewerblichen und privaten Bereich verwertet. Das Unternehmen ist bereits zertifiziert nach
Entsorgungsfachbetriebeverordnung sowie nach DIN ISO 14001
(Umweltmanagementsystem).
Die Vorteile des Standortes liegen auf der Hand. Axel Müller
sagte: Durch unsere Einbindung in das Aufbereitungszentrum Nürnberg profitieren wir von
zahlreichen Synergieeffekten, die sich durch den effizienteren Einsatz von Personal und
Aggregaten ergeben. Dadurch können wir im Wettbewerb flexibler und schneller reagieren.
Die Scholz-Gruppe stellt sich damit auf weitere Zukunftsherausforderungen ein. Das Gesetz
über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von
Elektro- und Elektronikgeräten ( ElektroG) verpflichtet Inverkehrbringer elektrischer und
elektronischer Produkte künftig, höhere Recyclingquoten zu erfüllen. Oliver Scholz,
Vorstand der Scholz AG, dazu: Mit unserem neuen Standort in Nürnberg werden wir in der
Lage sein, die neuen Anforderungen zu erfüllen. Die größten Herausforderungen sind
allerdings, dass Bürger die ausgedienten Altgeräte zu den Sammelstellen bringen und
illegale Exporte in afrikanische und asiatische Staaten verhindert werden.